Als mein 3- wöchiges Schulpraktikum an einem Montag im Januar 2018 um 10:00 Uhr begann und ich das Scharlatan Theater in der Gotenstraße 6 betrat, war ich nervös und wusste nicht, was mich erwartet. Meine Nervosität verflog jedoch sofort als Beate Ebel (Leiterin Organisation) mich begrüßte. Sie führte mich gleich durch das ganze Theater, zeigte mir das Büro, die Probenräume und die große »Halle 1« und stellte mir die Menschen vor. Der erste Schritt war geschafft.
Eines der Highlights war für mich die Probenarbeit
Genauso schnell wie ich die Räumlichkeiten und Menschen kennen lernen durfte, ging es dann auch mit der Arbeit los: So erledigte ich Recherche-Aufgaben für die Scharlatan Academy, stellte Broschüren zusammen und kreierte Meeting-Point-Schilder für eine kommende Veranstaltung.
Eines der Highlights war für mich die Probenarbeit: Ich war sehr beeindruckt von der Begeisterung und Euphorie der Schauspieler bei ihrer Arbeit. Und auch von ihren kreativen Gedankenwegen, die das vorgeschriebene Skript stetig erweiterten. Bei vielen Szenen fielen den Schauspielern amüsante Pointen ein, die die Szene noch interessanter machten. Zwar gab es eine Textvorlage, die von einem Autorenteam für das jeweilige Projekt geschrieben wurde, aber spontanes Impro-Theater der Schauspieler an einigen Stellen war erlaubt und wurde dann, wenn es gut war, in das Textbuch mit aufgenommen.
Während meines Praktikums war ich auch in der Requisite, wo ich diesen wunderbaren, roten Hut ausprobiert habe und in der Theaterwerkstatt, wo ich einiges über Kabel erfahren habe, aber auch an ein Mischpult gehen durfte, um zu überprüfen ob bestimmte Kabel noch funktionieren, was sie glücklicherweise taten.
Eine weitere sehr spannende Erfahrung für mich war der Dreh in einem Green-Screen-Studio, wobei ich unter anderem den »Ton angeln« durfte.
Bei dieser Veranstaltung war es das erste Mal, dass ich »Scharlatan mit Publikum« erlebt habe
Und als ich dann auch noch zu einer anderen Veranstaltung mit in die Location in den 23. Stock kommen durfte – man hatte einen grandiosen Ausblick über ganz Hamburg – war ich schon ganz schön »geflasht«: Bei dieser Veranstaltung war es das erste Mal, dass ich »Scharlatan mit Publikum« erlebt habe: Zu Beginn der Veranstaltung hielt die Chefin des Unternehmens eine Rede. Ich beobachtete, dass einige Zuhörer ihre Aufmerksamkeit auf den Ausblick und nicht auf die Ansprache richteten. Als dann einige Minuten später ein Schauspieler des Scharlatan Theaters auf der Bühne stand, richteten sich die Blicke innerhalb von Sekunden weg von der schönen Aussicht aus dem Fenster hin zur Bühne. Und so ging es dann weiter, denn weitere Minuten später, sprangen die Teilnehmer der Veranstaltung auf und ab, um sich aufzulockern, da war die atemberaubende Sicht über Hamburg schnell vergessen. Jetzt wußte ich, was die Scharlatane damit meinen, wenn sie sagen, dass das Theater eine Veranstaltung lebendig macht.
Als mein Praktikum nach einer gefühlten, kleinen Ewigkeit vorbei war, war ich tatsächlich traurig, da ich mich in den drei Wochen so wohlgefühlt habe. Alle aus dem Team waren aufgeschlossen und freundlich und hatten vor allem Spaß bei der Arbeit, was ich sehr wichtig finde. Schwer wird es werden nach diesen Erlebnissen am Montag wieder in den ganz normalen Schulalltag zurückzukehren. Aber vielleicht werde ich nach diesem Praktikum an einige Dinge anders heran gehen, vielleicht habe ich mich auch ein wenig verändert… Immerhin war ich drei Wochen lang in einem »Theater für Veränderung«.
Danke, dass ich dabei sein konnte!
Ein Praktikumsbericht von Franziska Schuchardt