»Gesundheit am Arbeitsplatz«

Drei psychologische Grundbedürfnisse und die Kraft von Humor - Einblick in einen spannenden Workshop mit überraschenden Antworten

Workshop mit Dr. Renate Mayer

Gesundheit am Arbeitsplatz2schmal
Foto: Scharlatan

»Was geht hier denn ab?« Kaum war die Tür zum Workshopraum auf, blickten KollegInnen aus dem Haus neugierig in die Halle 1 am Scharlatan Theater. »Hier kommt soviel Energie raus – sieht spannend aus…« Diese und ähnliche Kommentare waren zu hören, als ich den Themen-Workshop »Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz« anbot.

Die Teilnehmenden kamen einerseits mit dem Interesse, sich selbst mit der eigenen Gesundheit/dem Gesundheitsbegriff auseinanderzusetzen, andererseits weil Sie sich Inspiration wünschten, das wichtige Thema im eigenen Betrieb an den Mann und die Frau zu bringen. Dass am Workshoptag der Mensch im Mittelpunkt stehen würde, bemerkten sie sofort bei Betreten des großen Workshop Raumes in der Gotenstrasse, denn am Boden waren die überlebensgroßen Umrisse eines Menschen abgeklebt.

Die Teilnehmenden schufen gleich zu Beginn eine Skulptur, in dem sie aus dem Requisitenangebot einen für sie repräsentativen Gegenstand mit Bezug zum Thema auswählten und dort ablegten, wo sie im eigenen Körper am ehesten etwas spüren, wenn sie sich gesund oder nicht gesund fühlen.

Für viele Teilnehmende war die anschließend vorgestellte Theorie der drei psychologischen Grundbedürfnisse im Zusammenhang mit Wohlbefinden/Gesundheit neu.

Die drei psychologischen Grundbedürfnisse nach

– Autonomie (das kann ich selbst)

– Kompetenzerleben (das kann ich gut) und

– sozialem Bezug (dadurch gehöre ich dazu)

stellen nach Deci und Ryan (2005) die drei zentralen Grundbedürfnisse dar. Sind diese Grundbedürfnisse in der Arbeitssituation zufriedenstellend erfüllt, wird Arbeitsbelastung als weniger beanspruchend empfunden. Wie das im Einzelfall konkret aussehen kann, erarbeiteten wir aktiv in Kleingruppen und produzierten dabei ansprechende Poster/Charts und Slogans.

Dass eine Belastung an sich noch nichts negatives ist, erfuhren die Teilnehmenden im nächsten Schritt. Auch wenn im herkömmlichen Sprachgebrauch das Wort »Belastung« häufig mit negativer Konnotation benutzt wird, so ist es zunächst ein neutrales Phänomen. Ein körperliches Workout beispielsweise ist eine Belastung, hat aber positive Effekte, wie Zufriedenheitsgefühl und einen Trainingseffekt für die Muskulatur.

Was mit Belastung häufig gemeint ist, sind negative Beanspruchungsfolgen nach längeren Belastungsphasen. Diese treten dann auf, wenn Ressourcen und Anforderungen nicht zumindest im Gleichgewicht stehen, das heißt, Anforderungen und Aufgaben nicht mit den zur Verfügung stehenden Ressourcen erledigt werden können. Wer hier zu lange über seine Kräfte lebt und/oder arbeitet, wird sich irgendwann erschöpft und ausgebrannt fühlen.

Humor ist in diesem Gleichgewicht eine sehr wichtige persönliche Ressource, da er dabei hilft, wieder Distanz zu den als belastend empfundenen Anforderungen zu gewinnen. Er füllt die Ressourcenseite auf!

Im Workshop haben die Teilnehmenden in einem kurzen Impulsreferat einiges über Humor-Definition, -Theorie und Wirkungen des Lachens erfahren, bevor sie selbst wieder aktiv wurden.

In drei Gruppen wurde anschießend eifrig gearbeitet und ausprobiert. Eine Gruppe setzte sich zum Ziel, eine Metapher für die Analyse von persönlichen Belastungen im Team zu finden und entschied sich für die Einführung einer »Wetterkarte«. Mit Hilfe des Bildes soll es künftig im Betrieb leichter fallen, über Belastung und Beanspruchung zu kommunizieren. »Bei Dir ziehen Wolken auf?« – »Lass uns reden!«

Eine zweite Gruppe setzte sich mit der Frage auseinander, wie Informationen zum Thema Sicherheit und Gesundheit so vermittelt werden können, dass sie bei den Zuhörenden auch etwas auslösen oder bewirken.

Der Austausch und die gegenseitige Beratung standen hierbei im Vordergrund. Das Ergebnis, bzw. ein Best Practice Beispiel aus der Gruppe zeigte dann auf, wie man mit guten Vergleichen/Analogien, lebendig und kreativ erzählten Geschichten und viel Interaktion die Zuhörenden auch bei den Themen involvieren kann, die sonst eher den Ruf haben, langweilig, trocken oder schwierig zu sein. Der Humor wird in diesem Fall zum Shuttle für Informationen!

Die dritte Gruppe befasste sich mit dem Thema »Stress«. Um einmal hinein zu spüren in die einzelnen Organe im Körper, schlüpften die Teilnehmenden in die Rolle/Perspektive von Magen, Gehirn, Psyche und Herz.

Sie simulierten das Zusammenleben in einer Wohngemeinschaft (Körper) und boten in einer Szene in drei Wiederholungen verschiedene Zustände von Gestresstheit dar.

Der vielseitige Tag endete mit viel Beifall für die Darbietungen und positivem Feedback zu den kreativen Methoden am Scharlatan Theater!

 

Dr. Renate Mayer macht seit 10 Jahren Unternehmenstheater im Bereich Sicherheit und Gesundheit. International hat sie sich einen Namen als Trainerin im Bereich Arbeitssicherheit und Gesundheit sowie als Humortrainerin in der Hochschuldidaktik gemacht. Seit Juli 2018 ist sie für Scharlatan in der Kundenberatung, der Konzeptentwicklung und im Trainingsbereich tätig.

 

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